Himmelfahrtskirche

Unsere Kirche finden Sie in der Gundelsheimer Straße 20a/Memmelsdorf-Lichteneiche. In "normalen" Zeiten feiern wir meist an zwei aufeinander folgenden Sonntagen um 10 Uhr Gottesdienst.

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=> Kirchweih 2019

=> Rückblick auf den Bau der Kirche

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Blick von der Empore der Himmelsfahrtskirche während eines Gottesdienstes...

Konfirmation 2018 in der Himmelfahrtskirche - nach dem Gottesdienst
Bildrechte beim Autor

...und eine Außenansicht nach einem der Konfirmationsgottesdienste 2018.

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Ein Blick in die Geschichte der Himmelfahrtskirche

von Dagmar Frey

Um etwas über die heutige Himmelfahrtskirche zu schreiben, muß man bis 1945 zurückgehen. Durch die Vertreibung waren viele evangelische Christen vor allem aus den deutschen Ostgebieten in den Raum um Memmelsdorf und Scheßlitz gekommen.

So wurde 1946 eine Tochtergemeinde der Erlöserkirche in Scheßlitz gegründet und Pfarrer Frank, selbst Vertriebener, mit der Betreuung der Flüchtlinge beauftragt. Alle vier Wochen fanden nun in der katholischen Kirche in Memmelsdorf evangelische Gottesdienste statt. Dies war nur eine der zahlreichen Gottesdienst- und Unterrichtsstationen, die sich im Lauf der Zeit in dem ausgedehnten Diasporagebiet etablierten.

Reges kirchliches Leben

Man brauchte viele Hilfskräfte, denn das kirchliche Leben war rege. Der Zustrom zu den Bibelstunden war ebenso stark, wie die Beteiligung der Jugendlichen an ihren Veranstaltungen. Als ständige Einrichtung blieb jährlich ein Treffen in Scheßlitz und ein Gemeindeausflug zur Giechburg mit Waldgottesdienst im Peulendorfer Wald. 

Mit Beginn des "Wirtschaftswunders" begann erneut ein Abwandern der Flüchtlinge, die Siedlung Lichteneiche entstand. Am Trinitatisfest 1954 fand der 1. Gottesdienst im Wald unterhalb des Seehofweihers statt. Sonst gab es nur eine Baukantine, in der die evangelische Gemeinde Gottesdienst feiern konnte.

Kirchenbaugemeinschaft 1956 gegründet

Aus dem gelegentlichen Zusammenkommen wurde ein regelmäßiges Gottesdiensthalten, zumal auch an ganz gewöhnlichen Sonntagen bis zu 70 Gemeindeglieder zusammenkamen. Die Sehnsucht, ein würdiges Gotteshaus zu haben, wuchs und so wurde Ende 1956 eine Kirchenbaugemeinschaft gegründet. 90 % der evangelischen Gemeindeglieder erklärten sich zur finanziellen Mithilfe bereit. Im gleichen Jahr konnte die Gemeinde von der Baubude in das neuerstandene Schützenheim umziehen. Dort wurde nun alle 14 Tage Gottesdienst gehalten. 

Am 12. Dezember 1959 war die Grundsteinlegung zur Himmelfahrtskirche. "Das Wort Gottes erhält eine neue Heimstätte", schrieb die Presse. Viele Hindernisse waren zu überwinden, die Verlegung der Gundelsheimer Straße, die Schwierigkeit der statischen Berechnung verschob den Baubeginn ständig und nicht zuletzt die Finanzierung der Baukosten in Höhe von 228 000 DM. Der Landeskirchenrat in München hatte für den Entwurf den Fränkischen Kulturpreisträger Architekt Schlegtendal aus Nürnberg ausersehen.

Freitragende Holzkonstruktion

Als am 29. April 1960 Richtfest gefeiert werden konnte, schrieb die Presse: "Zu den interessantesten Bauwerken im Landkreis gehört gegenwärtig die neue evangelische Kirche in der Siedlung Lichteneiche." Harmonisch fügt sich der Bau in die Landschaft und wird für 250 Gläubige Platz bieten. Nicht umsonst spricht man von einem Kirchenschiff - hier ist es Realität geworden. Wie eine Muschel wölbt sich das Dach über dem Gotteshaus. Es handelt sich um eine freitragende Holzkonstruktion, die von innen sichtbar bleibt und später mit Leestener Schiefer gedeckt wird. Die runden Fenster erinnern an Bullaugen eines Schiffes.

Am 16. Oktober 1960 fand die Weihe der Himmelfahrtskirche statt. Bevor sich der Festzug in das neuerbaute Gotteshaus begab, versammelte sich die Gemeinde an der behelfsmäßigen Stätte im Schützenhaus. "Dies ist der Tag, den der Herr macht,..." wurde von Pfarrer Frank über diese Stunde gestellt. Es wurde nocheinmal an den Werdegang der Gemeinde  von den Anfängen in beengten Räumen bis zur gegenwärtigen Stunde, dem Einzug in das neue Gotteshaus erinnert. Es sei Gabe und Aufgabe zugleich, hob Pfarrer Frank hervor. Eine nicht gefüllte Kirche könne der Gemeinde nicht zum Segen, sondern zur Anklage werden. 

Es fehlten nun noch die Glocken und die Orgel, um die Kirche zu vervollständigen. Die vier Glocken, nach den vier Evangelisten benannt, wurden am 18. November 1961 angeliefert und am 1. Adventssonntag geweiht. Die vom Göttinger Orgelbauer Paul Ott geschaffene Orgel wurde mit einem feierlichen Gottesdienst am 24. März 1963 geweiht.

Erst am 1. Juli 1965 wird die Tochtergemeinde Scheßlitz zur selbständigen Gemeinde Memmelsdorf-Lichteneiche.

Kunstmaler Schmidt-Rednitz schuf Altarmosaik und Fenster Durch die Spende eines Besuchers aus Kanada angeregt, konnten 10 Jahre nach der Erbauung der Kirche die einstmals aus Sparsamkeitsgründen so einfach wie möglich gehaltenen Fenster durch Farbglasfenster ersetzt werden. Der Fürther Kunstmaler Schmidt-Rednitz, der bereits 1968 das Altarmosaik in viermonatiger Arbeit auf 25 qm Fläche geschaffen hatte, erhielt den Auftrag, die neuen Fenster zu entwerfen und zu gestalten. 

(Auszug aus dem Gemeindebrief Juni - September 1998)

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Rückblick:

"Der Schöpfer des Altarraum-Mosaiks ist gestorben"

 (Zum Vergrößern bzw. Lesen des Artikels aus dem Gemeindebrief Juli bis Oktober 2015 einfach unten hineinklicken, zurück geht's u.a. mit einem Klick in die schwarze Fläche)

Bildrechte beim Autor
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Besuch beim Künstler in Fürth

Johann Helmut Schmidt-Rednitz
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Wolfgang Weinke besuchte im Jahr 2007 den Künstler Johann Helmut Schmidt-Rednitz in dessen Haus in Fürth-Atzenhof. Dabei entstand dieses Foto mit dem Mosaik-Hintergrund unserer Kirche.